Die "Schlossallee Haag" - unser Tagestipp aus der Serie...

..."echte" Biergärten, in die man nach altbayerischer Tradition ein Brotzeit mitbringen kann (aber natürlich nicht muss) - heute: Die "Schlossallee Haag"

Fussball EM ist für uns eh vorbei, deshalb noch schnell ein Tipp für heut Abend: Auf in die Schlossallee nach Haag an der Amper zum jährlichen Lampionfest. Wer erstmals durch das schwere, schmiedeeiserne Tor eintritt, wird überwältigt sein ob der grünen Pracht die sich dahinter auftut. Wer so eine Schloßallee sein Eigen nennen darf, der muss sich wie ein König fühlen. Riesige, jahrhundertealte Kastanienbäume bilden die schier endlos wirkende Allee zum – ähhh, ja wohin eigentlich? Egal, zwar gibt es das Schloss am Ende der Allee längst nicht mehr, dafür erstrahlt die Schlossallee in neuem Glanz und ihr Herr, Reinhard Hofmaier, wacht mit Argusaugen über sein Reich und das Wohl seiner Biergartenbürger. Über 3200 finden auch am Lampionfest an seinen Tischen Platz. Fest verankert stehen diese verteilt über das riesige Areal, im Schutze der mächtigen Kastanien, deren dichtes Blätterdach einem Regenschauer problemlos standhält. Wie vor hundert Jahren gibt es das unfiltrierte Jägerbier, standesgemäß frisch gezapft im Keferloher, einem Steinzeug Bierkrug, was jedem Kenner ein Lächeln übers Gesicht huschen lässt. Auf den Tisch kommen Gerichte, die schon zu Zeiten des einstigen Schlossherrn, Franz Graf von Lodron, auf dem Speiseplan standen, wie ein mit 28 Gewürzen aromatisierter Steckerlfisch, ofenfrischer Schweinebraten, mit einer Kruste zum Zunge schnalzen oder ein Kaiserschmarren, der seinem Namen alle Ehre macht. Ein Schloss braucht dieser König der Biergärten nicht, ihm reicht schon eine Schlossallee.

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